02/07/2024 0 Kommentare
Bericht über die Tansania-Delegationsfahrt, Wittgenstein nach Ngerengere, vom 15. April bis 26. April 2024
Bericht über die Tansania-Delegationsfahrt, Wittgenstein nach Ngerengere, vom 15. April bis 26. April 2024
# Neuigkeiten 2024
Bericht über die Tansania-Delegationsfahrt, Wittgenstein nach Ngerengere, vom 15. April bis 26. April 2024
Bericht über die Tansania-Delegationsfahrt, Wittgenstein nach Ngerengere, vom 15. April bis 26. April 2024
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Anknüpfung:
Der letzte Besuch unserer Partner in Wittgenstein erfolgte im Jahr 2016, der letzte Besuch von uns im KK Ngerengere erfolgte 2018, unter der Leitung von Pfr. Oliver Lehnsdorf. Im Herbst 2019 übernahm Pfr.in Christine Liedtke die Leitung des Tansania-Partnerschaftsausschusses, der dann im Zuge von Ausschuss-Umstrukturierungen zum Unterausschuss des MOEWe-Ausschusses wurde. Seit Herbst 2019 erfolgten ZOOM-Meetings mit den Partnern in Ngerengere; seitdem regelmäßig im Abstand von 6-8 Wochen, mit der Unterstützung von Pfr. David Mushi, der stets dabei war und übersetzt hat. Nach der Corona-Zwangspause entstand der Wunsch, die persönlichen Besuche wieder aufzunehmen; da damit der Wunsch nach Verjüngung und Wieder-Auffüllung des Tansania-Partnerschaftsausschusses verbunden war, lag es nahe, zunächst mit neuen Menschen einen Besuch in Tansania zu machen.
In Dete, nach dem Geschenk von Tüchern: (v l n r) Martina Dienst, Raimund Fischer, Vanessa Koppmann, der Pfarrer von Dete, der Pfarrer des Soldatenstützpunktes, Christine Liedtke, Alexander Klose, Filbert Malle, Simon Mbapa, Lusungu Mbiliniye
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Die Gruppe:
1 Hauptamtliche: Pfarrerin Christine Liedtke als Vorsitzende des Partnerschafts-Unterausschusses Wittgenstein-Ngerengere und auch als Chorleiterin
2 junge Menschen unter 30 Jahren: Alexander Klose und Vanessa Koppmann, beide Erndtebrück, darunter ein nebenamtlicher Kirchenmusiker (Alex)
2 ChorleiterInnen: Raimund Fischer aus Schmallenberg, Hochsauerlandkreis, Martina Dienst aus Diedenshausen, Lukasgemeinde
Themen:
Singen verbindet
Hauptthema war das Singen. Die 5-köpfige Delegation aus Wittgenstein brachte mehrere 4-stimmige Lieder aus dem religiösen Bereich, aus verschiedenen Epochen mit, zum Vorsingen für unsere Partner.
Der Wunsch war es, sich mit vielen Kirchenchören aus dem KK Ngerengere zu treffen, mit ihnen gemeinsam zu singen, von ihnen Lieder zu lernen, die wir mit nach Wittgenstein nehmen. Dort sollen dann Mitsing-Konzerte mit den neuen Liedern in 2024 angeboten werden. Wir haben 10 Chöre getroffen, denen wir vorgesungen und die uns vorgesungen und vorgetanzt haben, - wir haben auch versucht, mitzutanzen.
Pfr. Lusungu Mbiliniyi brachte uns das in Tansania allseits bekannte Lied „Mungu ni pendo“ bei, außerdem haben wir „Asante sana Yesu“ und die Nationalhymne „Mungu ibariki Afrika/Tansania“ miteinander gesungen, sowie auf deutsch „Der Mond ist aufgegangen“. Es gab keine Möglichkeit, die vorgesungenen Lieder direkt zu lernen, aber wir haben manche digital aufgenommen. Das gemeinsame Singen mit den Christen dort, das Vorsingen unserer mitgebrachten Lieder und das Hören und Sehen (Tanzen) der Darbietungen der Chöre im Kirchenkreis Ngerengere, das gemeinsame Beten und die gemeinsam verbrachte Zeit miteinander werden uns tief im Herzen bleiben.
Dem Ziel, die Partnerschaft auf Augenhöhe zu vertiefen, kamen wir mit diesem Oberthema sehr nah.
“Mungu ni pendo, apendi watu, Mungu ni pendo, anaipenda.” Gott ist die Liebe, er liebt auch mich.
Die sieben Wassertanks
Zweites Thema war das Wasser bzw. die durch unsere Spenden aufgestellten Wassertanks. Unsere Partner führten uns zu allen Kirchengemeinden, in denen insgesamt 7 Tanks stehen, so dass wir usns davon überzeugen konnten, dass das Wasserprojekt intensiv umgesetzt wurde: Wir sahen die 5 großen Tanks, die durch die „Wassertropfen-Spendenaktion“, die wir 2022 im Kirchenkreis Wittgenstein mit großem Erfolg durchgeführt haben, und zusätzlich durch Einzelspenden/Kollekten finanziert werden konnten: in den Gemeinden Ngerengere-Stadt (2 Tanks a 10.000 Liter Fassungsvermögen) und in Dete, Lulongwe, Kwaba (je 1 Tank mit 10.000 Litern).
Daneben besuchten wir die kleinen Gemeinde in Yerusalemu und die Massai-Gemeinde Kitega, in denen je ein Tank von je 5.000 Litern Fassungsvermögen aufgestellt worden war. Diese beiden Tanks waren finanziert worden durch die große Spende von insgesamt 2.400 Euro anlässlich der Bitte eines Witwers in Berleburg um Spenden für das Wasserprojekt in Ngerengere, anstelle von Blumen bei der Beerdigung seiner Frau. Bei dieser Beerdigung habe ich eine Massai-Perlenkette auf den Sarg gelegt, und diese Kette wurde mit der Verstorbenen begraben. Das habe ich in der Massai-Gemeinde erzählt. Die Menschen dort haben sehr gedankt für den Segen, den der traurige Anlass für ihre Gemeinde bedeutet. Und sie gaben mir für den Witwer eine selbst angefertigte Perlenkette und ein Armband mit. (Der Witwer war sehr berührt, als ich ihm, zurück in Deutschland, diesen Gruß überbrachte.)
Massai-Gemeinde in Kitega
Kleiner Wassertank in Kitega
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Die SchülerInnen, die Schulgeld von unserem Kirchenkreis erhalten
Ein wichtiges Thema war das von uns gewünschte Treffen mit den SchulstipendiatInnen, in der Hauptsache sind es inzwischen – aufgrund unseres nachdrücklichen Wunsches – Mädchen. Wir trafen uns am Sonntagnachmittag in Ngerengere mit 9 Schülerinnen und einem Schüler, die unter den 20 gesponsorten Kindern sind, die von uns für ein Jahr das Schulgeld erhalten und von den Partnern dafür ausgesucht werden. Manche waren 2 bis 3 Stunden für die Anreise nach Ngerengere auf einem gemieteten Motorrad mitgefahren. Für Andere, die fehlten, war der Weg einfach zu lang. Pfr.in Liedtke sprach zu den SchülerInnen von der Schöpfung des Menschen, die als Frau und Mann gleiche Würde und gleichen Wert haben, von dem Selbstbewusstsein, das Frauen haben dürfen, von dem Wert der Bildung, die hilft, sich segensreich zu entfalten. Die SchülerInnen erhielten College-Blöcke und Stifte von uns als Geschenk.
Schulstipendiatinnen und Lehrerinnen, Superintendent und 2 aus Partnerschaftsausschuss Ngerengere und unsere dt. Reisegruppe
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Besuch eines „Frauenprojektes“ auf dem Kirchen-Gelände in Ngerengere
Unter Leitung der Vorsitzenden der Frauenarbeit im KK Ngerengere entsteht zur Zeit auf dem Gelände, das der Kirche in Ngerengere gehört, ein größeres Gebäude, aus Stein gemauert, in dem die Frauen sich treffen werden zu verschiedenen Projekten und das sie auch vermieten wollen zu verschiedenen Anlässen. Sie haben schon begonnen: drei Reihen Steine liegen bereits aufeinander.
Frauen-Projekt in Ngerengere
Besuch des Kommunen-Wasserprojekts in Mlilingwa
Durch Vermittlung unserer Partner besuchten wir das Wasserprojekt, das von der Kommune Bad Berleburg und dem District Morogoro begonnen wurde, ein Stausee mit Wasserreinigungs-Becken und Wasserleitungen zu benachbarten Dörfern, die noch ohne Wasserversorgung sind. Dieser Stausee liegt im Kirchenkreis Ngerengere. Das Projekt mit Morogoro kam zustande, weil der Bürgermeister von Berleburg es passend fand, da doch eine Kirchenkreis-Partnerschaft nach Tansania bestehe, in dem Bereich auch ein Klimaprojekt mit dem Land zu starten. (Pfr.In Liedtke war bei der Implementations-Veranstaltung in Münster ebenfalls mit dabei und fungiert als Brückenschlag-Person. Auch beim ersten offiziellen Besuch von Abgeordneten des Distrikts Morogoro in Berleburg war Pfr.in Liedtke zeitweilig mit dabei.) Das Projekt ist noch nicht beendet, weil die zugesagten 5 % der Gesamtsumme von dem Staat Tansania noch nicht gezahlt wurden. Es traf sich gut, dass mit Martina Dienst die Mutter der auf Berleburger Seite mit dem Projekt betrauten Rebecca Dienst mit in der Reisegruppe war. Leider konnte wegen Corona noch keine Delegation aus Berleburg nach Mlilingwa/Morogoro reisen. So sprachen wir mit den Projektbetreuern, machten Fotos, und trafen durch Fügung (!) auf dem Massai-Markt zwei Tage später die Koordinatorin
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Safia Kingwahe (Coordinator of Municipal partnership for Sustainable Cities) und den Bürgermeister von Morogoro und redeten mit ihnen.
Wasserprojekt Mlilingwa (Stausee)
Fest-Gottesdienst am Sonntag Jubilate, 21.April 2024
Beim Gottesdienst am Sonntag, 21. April 2024, wurden die Zwillinge von Sup. Simon Mbapa (und 10 andere Menschen, darunter 9 Kinder und unter denen noch ein weiteres Zwillingspaar) von Pfr.in Liedtke getauft. Pfarrerin Liedtke hielt die Predigt, über Psalm 91, 11+12; der deutsche Mini-Chor sang vierstimmig von Mendelssohn-Bartholdy die Vertonung dazu. In diesem Gottesdienst wurde auch der Grußbrief von Sup. Peter Stuberg auf Kisuaheli verlesen und das Geschenk für den Kirchenkreis Ngerengere, ein E-Piano, das wir aus Deutschland mitgebracht hatten, überreicht. Das E-Piano machte eine riesengroße Freude und war hoch willkommen. Pfr.in Liedtke wurde für den Gottesdienst mit einer weißen Albe, Seil-Gürtel und Stola eingekleidet, was sie alles als Geschenk behalten durfte! Vier Chöre sangen, und auch wir als deutscher Mini-Chor sangen 3 Lieder.
Die Zwillinge von Superintendent Simon Mbapa und seiner Frau Anna: Christina und Naishiye
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Ein kundiger Übersetzer vor Ort
Durch Pfarrer Lusungu, der uns in Tansania begleitet und alles hin und her übersetzt hat, konnten die Gespräche eine gute Tiefe und Offenheit erreichen. Das wäre in der für alle doch recht fremden Sprache Englisch so nicht möglich gewesen.
Außerdem erwies sich der Landeskundige als unschätzbar wertvoll, als es um Zoll-Probleme mit dem E-Piano am Flughafen ging, die er gut lösen konnte (→ Kein Zoll, das vermisste Piano wurde uns ins Hotel geleifert!), bei Geldabhebungen half, uns zeitweise Geld vorstreckte, als es mit Bargeld-Abhebung nicht klappte, bei Einkäufen von reellen Preisen wusste und ein fröhlicher, mitreißender, sanges- und musikbegeisterter Mensch war. Er konnte uns alle Fragen beantworten, die aufgrund der uns fremden Kultur aufkamen, und konnte den besuchten Menschen oder dem Fahrer alle Fragen stellen, die wir stellen wollten.
Pfr. Lusungu Mbiliniye und Raimund Fischer
Offizielle Besuche
Neben dem Besuch unserer Partner in Ngerengere haben wir auch noch einige offizielle Besuche gemacht:
• Gespräch mit Dr. Kadiwa im VEM-Büro DAR ES SALAM, der - genau wie später Bischof Mameo - uns riet, das Geld direkt auf den Bankaccount des KKes Ngerengere zu überweisen, damit durch Hin- und Her-Überweisungen kein Geld verloren geht.
• Treffen mit Safia Salehe Kingwahe, Projektleiterin des Wasserprojektes in Mlilingwe, das gemeinsam von der Stadt Bad Berleburg und dem District Morogoro verantwortet wird und zustande gekommen ist, weil wir die Partnerschaft zu Ngerengere haben
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• Treffen mit Pfr. George Pindua in Morogoro, ehemals Stellvertr. Bischof
• Treffen im Bischofs-Büro der Diözese Morogoro in Morogoro mit dem Stellv. Bischof und danach mit
• Bischof Mameo in seinem Haus, da dieser erkrankt war,
• Gespräch mit Dr. Bornemann in der Deutschen Botschaft, Referat Entwicklungszusammenarbeit,
• Besuch im Studio der ELCT im Lutherhaus; leider war ein geplantes und abgesprochenes Interview dort dann doch nicht möglich.
Massai-Tiermarkt in Dakawa
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Vor dem Diözese-Büro in Morogoro
Vor dem Haus des Bischofs Mameo
Übersicht Zeitplan -Timetable
- 15.4.2024 Abflug Flughafen Frankfurt 17.25 Uhr, Fluggesellschaft Katar
- 16.4.2024 Ankunft Dar ES Salam, 10.10 Uhr; Zeit mit Lusungu Mbiliniyi und Edwin Mgoa (KK Magharibi,; Partnerschaft Siegen!)
- 16./17.4.24 Übernachtung Hotel Raha Tower DAR
- 17.4.24 Besuch Dr. Kadiwa, VEM-Büro Lutherhaus DAR; Fahrt nach Ngerengere
- 24.4.24 7 Uhr Aufbruch, Fahrt nach DAR ES SALAM, Mittagessen,
- 24.4.24 14 Uhr Gespräch Deutsche Botschaft, Dr. Bornemann
- 24.4.24 16 Uhr Besuch Aufnahmestudios ELCT im Lutherhaus, 4. Etage 24.4. 19 Uhr Abschieds-Abendessen in DAR ES SALAM
- 24./25.4. Übernachtung im Hotel Raha Tower
- 25.4.24 10 Uhr Fahrt zum Flughafen, Abflug 15.15 Uhr, Fluggesellschaft Katar
- 26.4.2024 Ankunft Flughafen Frankfurt 7.15 Uhr, Rückfahrt nach Wittgenstein
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Erlebte Herausforderungen
• Es war Regenzeit, und die Lehm-Wege im Kirchenkreis (asphaltierte Straßen gibt es im gesamten Kirchenkreis Ngerengere nicht) waren schwer befahrbar; selbst der geländegängige Jeep landete einmal am Rand der Straße im Graben.
• Lange Wege für die Pfarrer des Kirchenkreises, da die Dorfgemeinden weit entfernt auseinander liegen. Durch die Armut des Kirchenkreises und fehlende Finanzunterstützung der Diözese Morogoro können keine Motorräder für die Pfarrer (weibliche Pfarrer gibt es dort nicht) angeschafft werden, die dringend nötig wären. Ein Motorrad würde 1.300 Euro kosten.
• Fortgespülte Brücken, die ein Dorf für Warenanlieferung schwer zugänglich machen, da der letzte Weg zu Fuß durch das Flussbett überbrückt werden muss. (Siehe Bild rechts)
• Überschwemmte Straßen in Dar Es Salam infolge des Regens, der stärker war als in der Vergangenheit,
• Fehlende Wasserversorgung für manche Dörfer im Kirchenkreis Ngerengere
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Erlebter Segen
• Die gemeinsam gesungenen Lieder,
• der gemeinsame Gottesdienst am Sonntag,
• die erlebten fröhlichen Lieder und Tänze der Chöre in den Gemeinden,
• die Lebendigkeit der Gemeinden und ihre Gastfreundschaft,
• das lautstarke „Ameeen!“ der Menschen im Gottesdienst
• von Herzen kommende Geschenke, selbst aus sehr armen Gemeinden,
• das junge Alter der meisten Menschen dort,
• das Gottvertrauen der Christen dort,
• die vielen Gebete (zu jedem Tee, Essen, bei jeder Begegnung, vor und nach jeder Autofahrt),
• gutes, frisch zubereitetes Essen - mit viel Fleisch,
• gute Sorge um ausreichend vorhandenes Trinkwasser aus Flaschen,
• die Freude in den Gemeinden über die Wassertanks,
• gut gefüllte Wassertanks – für die regenlosen Zeiten,
• die Gelassenheit dem Zeitplan gegenüber und Unvorhergesehenem gegenüber, die Gelassenheit in schwierigen Lagen – und die Hilfe vor Ort, die von Fremden selbstverständlich geleistet wurde,
• die Hochachtung Pfarrern gegenüber, die auch bei Verkehrskontrollen und leichten Übertretungen (statt 7 zugelassener Personen 10 Menschen im Bulli) Folgen zeigte,
• Gespräche abends in den Gastfamilien und in manchen Pausen,
• geteilter Alltag,
• geteiltes Staun-Erlebnis über die Tiere im Mikumi-Nationalpark,
• die schmackhaften und bezahlbaren 100%-Säfte in Dar Es Salam,
• dass wir doch noch schnell auf dem Touristen-Kunsthandwerk-Markt in Dar Es Salam einkaufen konnten,
• das Kennenlernen von Pfr. Lusungu Mblininyi, der seit April im Islam-Dialog-Zentrum auf Sansibar arbeitet,
• Das Kennenlernen von Lusungus Frau Eliakira, die in der Dt. Botschaft mit Frau Dr. Bornemann arbeitet,
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• die Möglichkeit für beide Seiten, in der eigenen Muttersprache reden zu können, weil alles übersetzt wurde,
• die Mehr-Generationen-Gemeinschaft, besonders in unserer Reisegruppe,
• das Vertrauen in der Partnerschaft, das noch wachsen konnte,
• das Verbundensein im gemeinsamen Glauben, Singen und Gebet,
• das offene Abschlussgespräch am Ende des Besuches, in dem Pfr.in Liedtke klar benannte, dass wir uns lösen müssen von der Geber-Nehmer-Mentalität und stattdessen zu einem Miteinander auf Augenhöhe kommen wollen.
Original-Töne von der Delegations-Gruppe aus Deutschland:
„Die Begegnung mit den Menschen in einer selbst für Tansania einfachen/armen Gegend, vor allem mit Hinblick auf die ganz anderen Voraussetzungen dort, Alltag und Zusammenleben zu gestalten, haben mich demütig gemacht und lassen mich meine eigene Welt mit anderen Augen sehen.“ (Raimund)
„Bei zukünftigen Begegnungen hier oder in Tansania sollte immer ein Übersetzer dabei sein. Durch Pfr. Lusungu haben unsere Gespräche eine viel bessere und tiefere Dimension erhalten, da jede Seite in ihrer Muttersprache reden konnte.“ (Martina)
„Manche Momente der Reise waren für mich nicht im Horizont meiner Erwartungen, wie z.B.: • Dass wir beinahe mehr Politik gemacht haben, also Gespräche geführt, Informationen von A nach B nach C getragen haben und Gesicht gewesen sind für eine Gesamtlandschaft von gegenseitiger, partnerschaftlicher Hilfe, als dass wir Musik gemacht haben. • Wie sehr ich als Person gefordert sein würde, weit vor aller Musik. • Wie schnell und wie intensiv Musik und Tanz mich mit Menschen zusammenbringt, von deren Existenz ich vorher nichts geahnt hatte.“ (Raimund)
„Hier bei uns muss die Partnerschaft mehr in die Öffentlichkeit getragen werden; ich denke, dass die meisten Gemeindemitglieder noch sehr wenig oder gar nichts über diese Partnerschaft wissen.“ (Martina)
„Ich wünsche mir, dass wir die Partnerschaftserfahrungen in den Kirchenkreis zurücktragen können, den musikalischen Erfahrungen aber in einem oder sogar mehreren gemeinsamen Konzerten unserer Chöre Gestalt geben können.“ (Raimund)
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Fazit:
Für uns Europäer ist die hohe Luftfeuchtigkeit in der Regenzeit sehr anstrengend. Die Wege sind noch schwerer zu befahren als sonst. Also: zukünftig kein Besuch in der Regenzeit!
Keine Reise ohne Übersetzer! Die Gespräche erlangen so mehr Tiefe und Offenheit, das Verständnis füreinander nimmt stark zu.
Die Offiziellen Besuche sind wichtig, da sie unsere Partnerschaft ins Bewusstsein rücken, vernetzen und ggf. In Zukunft Türen öffnen.
Der eine Tag in Dar Es Salam am Anfang und Ende der Reise mit Übernachtung im Hotel ist wichtig.
Acht Tage im KK Ngerengere sind genug; mehr wäre sehr anstrengend.
Wir müssen mehr als ein Auto mieten, auch in Ngerengere, weil die Partner uns ja begleiten sollen.
Ausblick:
Unser Augenmerk in der Partnerschaftsarbeit soll weiter auf dem Miteinander auf Augenhöhe und einer Loslösung von der Geber-Nehmer-Mentalität liegen.
Die regelmäßigen ZOOM-Meetings alle 6 bis 8 Wochen sollen fortgeführt werden.
Wir planen die Durchführung eines Nachmittags oder Abends im ehem. KK Wittgenstein von der dt. Reisegruppe, mit Erzählung, Bildern, gemeinsamem Singen.
Schön und wünschenswert wäre ein Gegenbesuch aus Ngerengere im Jahr 2025, um die 30-jährige Partnerschaft (1995 – 2025 ) miteinander zu feiern.
Mai 2024, Pfarrerin Christine Liedtke
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